Zwischenstation im schwedischen Zentrum des MTB-Sports in Örebro (08. bis 09.08.2020)
von Reike
Wir spüren noch unserer Zeit mit Maiki in Rimbo nach. Anne hat uns als nächste Station Fjällbacka rausgesucht, denn sie hat Sehnsucht nach Meer. Aber Fjällbacka ist eine sehr lange Autofahrt entfernt, die wir nicht am Stück absolvieren wollen. Wir entscheiden uns, einen Zwischenstopp einzulegen in Örebro, dem Herzen des schwedischen Mountainbike-Tourismus. Auf dem Weg dahin kommen wir an gigantischen Holzpoltern vorbei. Zeugnis der schwedischen Waldwirtschaft und ihrer gewaltigen Dimensionen.
Das First Camp gilt als idealer Ausflugsknoten, denn von hier gehen mehr als 200 Kilometer Offroad-Mountainbike-Touren ab. Das Empfangsgebäude ist modern und schick. Wir bekommen unsere Schlüssel und suchen im Ensemble der dahinter liegenden Flachbauten nach unserem. Und werden herb enttäuscht. Ein völlig verlebter Bau auf niedrigstem Ferienlager-Niveau erwartet uns. Alles ist abgegriffen und durchgescheuert. Der Sanierungsbedarf türmt sich mit Bestimmtheit schon seit mindestens 15 oder 20 Jahren auf. Dem Buchungspreis sah man dies nicht an. Naja, ist ja auch nur für eine Nacht. Ein verlassener, achtlos auf dem Flur liegen gelassener Staubsauger nimmt uns in Empfang. Wir finden unsere zwei sich gegenüber liegenden Zimmer. Das ist ein bisschen aufregend, denn die Jungs schlafen heute Nacht allein.
Es ist später Nachmittag und laut Buchungsbeschreibung befindet sich unweit ein idyllischer Bergsee. Die Temperaturen sind noch nice, also packen wir unsere Badeklamotten und machen uns auf den Weg. Zwei Kilometer weiter erwartet uns die nächste Enttäuschung: der idyllische Waldsee ist ein verdrecktes, kleines Badeloch. Menschenmassen tummeln sich am staubigen Strand, der voller Müll und Kippen ist. Ich bin so perplex, dass ich nicht mal Fotos mache. Wo sind wir denn hier gelandet?
Wir machen eine Kehrtwende und gehen zurück in die Herberge. Planänderung: Die Kids und wir genießen das schwedische Fernsehprogramm, jeder im eigenen Zimmer.